Ethik und Innovation– Berlin, 3. Juni 2010
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
“Innovationen sind nicht planbar, aber sie haben kulturelle und ethische Voraussetzungen. Das gilt für die Wissenschaft und die Kunst, wie für die Wirtschaft. Innovationen gedeihen in einem kreativen Klima, entlastet von unmittelbaren Verwertungszwängen besser. Manche Innovationen kommen Revolutionen gleich, die unsere Denkungsart und unsere Praxis grundlegend verändern, andere verbessern etablierte Methoden und Denkweisen. Wissenschaftliche und technische Innovationen beruhen auf einem spezifischen Ethos, das das rationale Argument in den Mittelpunkt stellt. Die Wissenschafts- und Technikgeschichte hält zahlreiche interessante Beispiele dafür bereit.”
Prof. Dr. Günter Faltin
“Es sind nicht bloß Idealisten, sondern gerade auch die erfolgreichen Gründer, die nicht Geld als vorrangigen Antrieb haben. Oder anders ausgedrückt: Ein Stück Idealismus ist offenbar eine vorzügliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Gründung.
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass eine gute Idee oder der Einsatz für eine gute Sache die Erfolgsaussichten einer Gründung erhöht.”
Dr. Clara Mavellia
“Gute Werte und Tugenden, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrung der Menschenrechte, auf denen unsere Zivilisation basiert, sowie klare Regeln für alle wirken in der Wirtschaft durchaus innovativ.
Vorausschauende Unternehmer/innen helfen Künstler/innen und Philosoph/innen ihre Potentiale zu maximieren.”
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zur Veranstaltung „Cultural Entrepreneurship“ am 3.06.2010 in Berlin!
Frauen und Männer aus Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft finden im Rahmen dieser Konferenz eine Plattform, um sich über den Zusammenhang von Ethik und Innovation zu informieren und auszutauschen.
Unser Ziel ist es, zwischen Philosoph/innen und Unternehmer/innen Brücken zu schlagen, um für ALLE neue Wege zum Erfolg zu generieren.
In diesem interdisziplinären, interkulturellen und interaktiven Kontext haben Sie Gelegenheit, als Teilnehmer/in Vorträge von führenden Vordenker/innen zu hören sowie zahlreiche Panels und Diskussionen zu besuchen oder Ihr innovatives Unternehmen zu präsentieren.
So können wir alle zu einer globalen Renaissance, ethisch wirksam und wirtschaftlich sinnvoll, beitragen.
Dabei wird der 1. Preis für die beste ethische und gleichzeitig innovative Geschäftsidee, vom Publikum gewählt, verliehen.
Die Tagung ist für alle Interessierten offen, wir freuen uns auf Sie!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Clara Mavellia
Über uns
1. Institut für Cultural Entrepreneurship
Mit dem Institut für Cultural Entrepreneurship möchten wir dazu beitragen, eine Interaktion zwischen Ökonomie und Philosophie zu aktivieren und somit für alle Akteur/innen neue Perspektiven – längere Phasen anstatt Quartalen für die Rendite in den Unternehmen, neben dem Geld auch ein Denken z. B. in CO2, Finanzierungsmodelle für ein würdevolles Leben der Kulturschaffenden – zu eröffnen und ferner neue geniale Ideen an der Intersektion von Branchen und Disziplinen zu entfalten (Medici-Effekt).
In einer Zeit, in der jede und jeder von Ethik redet und jedes Unternehmen auf der Website einen Button für Philosophie und einen für Innovation hat, laden wir alle Bürger/innen ein, sich bei den Konferenzen und allen Aktivitäten von Cultural Entrepreneurship zu informieren und auszutauschen, was Ethik und Humanismus bedeuten und was Entrepreneurship alles bewegen kann, sowie einige der vielen Beispiele von Leuten kennenzulernen, die mit ihren ethischen und innovativen Geschäftsideen aus allen Wirtschaftszweigen bereits für ein gutes Leben mit unterschiedlicher Intensität und unter teilweise abenteuerlichen Bedingungen arbeiten, meistens auch wirtschaftlich.
Bei den internationalen, interdisziplinären Konferenzen, die simultan in verschiedene Sprachen übersetzt werden, haben Expert/innen, Studierende und Interessierte Gelegenheit, sich auszutauschen und mit potenzierten Kräften den Tag zu beenden.
Für Student/innen, Auszubildende, Gründer/innen aus allen Fachbereichen und Wirtschaftszweigen, die sich für Ethik, Entrepreneurship, Kunst und Kultur u. v. m. interessieren, wird die Teilnahmegebühr von den Unternehmen übernommen, die die frühzeitige Verbreitung dieser Themen als ihre nachhaltige soziale Verantwortung betrachten und deshalb die Veranstaltung unterstützen.
Die nächste Konferenz „Cultural Entrepreneurship – Ethik und IT“ findet am 13.06.2014 in München statt.
Ein anderes Projekt beabsichtigt, wirtschaftliche, ökologische und politische Themen literarisch zu verarbeiten, mit einem Gewinn für die jeweilige Branche, für die Literatur und für die Leser/innen.
Schön wäre es weiter, wenn Führungskräfte Künstler/innen einlüden, für eine gewisse Zeit in ihrem Unternehmen zu weilen und zu schauen, ob etwas Neues entsteht.
Wie auch immer, früher oder später wird sich der Porschefahrer, der Biofood einkauft, auch für ein holistisches Leben und ein neues Auto interessieren, d. h. insgesamt ein guter Verbraucher oder eine gute Verbraucherin werden, mit einem Gewinn für Welt und Umwelt aller Generationen.
Wie wir aus der Spieltheorie – Gefangenendilemma – wissen, ist die Kooperation für alle Seiten immer vorteilhaft: In diesem Sinne können wir uns alle für Cultural Entrepreneurship engagieren und zu einer globalen Renaissance, ethisch wirksam und wirtschaftlich sinnvoll, beitragen.
So leistet dieses Konzept einen Beitrag, mit Tiefgang und etwas Glamour, einen Weg sowohl aus der wirtschaftlichen Krise als auch aus dem viel beklagten Werterückgang der Gesellschaft aufzuzeigen.
Für alle Akteur/innen bedeutet das schließlich, 20 Jahre nach dem Mauerfall nicht nur in Berlin Wirtschaft und Kultur aktiv gestalten zu können und gleichzeitig das Gefühl zu bekommen, für die nächsten Generationen etwas Gutes zu tun – oder kurz gesagt: ein erfülltes Leben zu führen.
2. Freiheit und Gerechtigkeit
In einer liberalen Demokratie sind weder Gott noch der Kaiser Herr über das Gesetz, sondern wir Bürger/innen.
Unsere Demokratie basiert nämlich auf ethischen Werten wie Freiheit und Gerechtigkeit für jede/n, wir scheinen es vergessen zu haben.
Eine Erkenntnis und eine freie Entfaltung in der Politik, Philosophie, Literatur, Kunst, Musik etc. ist nur unter demokratischen Bedingungen möglich – Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, wie in der antiken polis oder in der Renaissance –, auf jeden Fall überall dort, wo alle Menschen gleich sind bzw. die gleichen Chancen haben.
2.1. Frauen und Männer
Frauen und Männer aller Generationen sind gefragt; in unserer Gesellschaft, um Aristoteles zu zitieren, erreichen viele das Alter, in dem man der Gesellschaft etwas zurückgeben darf und soll, um seine Pflicht als Bürgerin und Bürger – oder Citoyen – zu erfüllen, d. h. unsere Welt und Umwelt aktiv zu gestalten.
Lange Zeit haben wir auf Pump gelebt, und zwar sowohl wirtschaftlich als auch ethisch und intellektuell – Griechenland ist nun mal die Wiege des Abendlandes –, nun ist es an der Zeit, die verborgenen Ressourcen zu entfalten, jede und jeder in der jeweiligen Branche und sozialen Rolle: Die intellektuellen und emotionalen Ressourcen sind unbegrenzt!
2.2. Philosophie und Wirtschaft
An der Intersektion von Philosophie und Wirtschaft haben wir beim „Cultural Entrepreneurship” einen guten Rahmen gefunden: Dabei möchten wir nicht weniger, als die Metaphern „der gierige Manager” und „der arme Poet” miteinander zu verschmelzen und die weibliche Form zu integrieren, um für alle ein potenziertes Resultat zu erlangen.
Man stelle sich vor, was für Möglichkeiten darin stecken: „die gierige Poetin”, „der poetische Manager”, „das humanistische Management” …
Es gilt, uns zu informieren, unsere kognitiven Ressourcen neu zu entdecken, um mit vorausschauender Verantwortung, Sorge und etwas Humor ein gutes Leben für uns und die kommenden Generationen aktiv gestalten zu können.
3. Ethik in der Marktwirtschaft [1]
Von Unternehmenskultur redet man nun bereits drei Jahrzehnte, trotzdem lässt die moralische Sensibilität von Unternehmen und Managern immer noch zu wünschen übrig.
Gleichzeitig kann man neuerdings feststellen, dass Unternehmen und Führungskräfte zunehmend begreifen, dass es neben politischen, ökonomischen und ökologischen Risiken auch ethische Risiken gibt, welche für den Erfolg eines Unternehmens verheerend wirken, wenn nicht sogar seine Existenz gefährden können.
Es ist nun mal so, dass Moral als mögliche Beschränkung des Gewinns eines Unternehmens angesehen wird, eigentlich eine Fehleinschätzung, wenn man bedenkt, dass derzeit Unternehmen ohne Wertemanagement aus Großprojekten sogar ausgeschlossen werden.
Es gilt, Ethik als positiven Profilierungspunkt zu betrachten und diese Ressource für den Erfolg des Unternehmens voll zu entfalten.
Um die Leistungen von Markt und Wettbewerb für die Menschen zu erbringen, ist es wichtig, dass man eine gute und global wirkende Rahmenordnung entwickelt, denn in der Marktwirtschaft hängt der Wohlstand nicht vom Wohlwollen oder von moralischen Motiven der Akteure ab, das handlungsleitende Motiv ist und bleibt nun mal der finanzielle Anreiz, das Eigeninteresse.
Tatsächlich führt eine Marktwirtschaft ohne Rahmenordnung, also Wettbewerb ohne Recht und Moral, zu einem unerträglichen Leben, wie es Hobbes beschreibt: „the life of man solitary, poore, nasty, brutish, and short“ [2].
Anders als Politik und NGOs sind Unternehmen in der Lage, sich aktiv zu beteiligen an der Entwicklung einer sozialen Ordnung in der Weltwirtschaft und dadurch langfristig Verantwortung zu übernehmen.
Indem sie in Sach- und Humankapital sowie Unternehmenskultur investieren, schaffen sie nämlich die Voraussetzungen für eine nachhaltige, marktgerechte Rendite, und dabei sichern sie sich und den Shareholdern gute Gewinne, und eine solche Unternehmenspolitik schlägt sich bereits heute in guten Börsenkursen nieder.
Bedingung für die Beteiligung von Unternehmen an einer Ordnung für die entstehende Weltgesellschaft ist allerdings die durchgehende Transparenz ihres Tuns.
Das Gute dabei ist, dass das Gute sich lohnt, denn Moral und Gewinnstreben konvergieren langfristig.
4. Cultural Entrepreneurs
Wenn man Wirtschaft, Finanzen und Profitgier der letzten Jahre betrachtet, staunt man bei der Zurückhaltung von Kreativwirtschaftlern und Cultural Entrepreneurs.
Abgesehen von einigen Stars unter den Künstler/innen, Musiker/innen oder Artdirectors findet man im (Sub-)Kulturbereich noch immer viele engagierte und meistens schlecht bezahlte Entrepreneur/innen, die für Theater, Kunst, Musik, Literatur, Geschichte usw. eine Arbeit von unschätzbarem Wert leisten; großzügig setzen sie ihre Kompetenzen ein, und ob sie etwas Neues schaffen oder Traditionen bewahren – für die Gesellschaft ist die Rendite nachhaltig. Beim Schaffen vergessen sie die Zeit, sie arbeiten nach einem eigenen Rhythmus; dafür werden viele belächelt, einige beneidet. Nicht alle sind erfolgreich im finanziellen Sinne. Ihr Treibstoff ist die Leidenschaft.
Sie bereichern die Menschen mit erstaunlichen Erkenntnissen, bewegenden Emotionen und ästhetischen Erlebnissen, dank ihnen wirkt die Realität schön und gut.
Es ist allerdings ein Wunder, wenn bei den üblichen Sparmaßnahmen die Kultur nicht an erster Stelle steht.
Nicht nur an dieser Einstellung wollen wir mit Cultural Entrepreneurship arbeiten, vielmehr möchten wir Finanzierungsmodelle erarbeiten (z. B. bedingungsloses Grundeinkommen), die es allen Kulturschaffenden und Cultural Entrepreneurs ermöglichen, ein würdevolles Leben zu führen.
5. Medici Effect [3]
Wer sich auf dem Schnittfeld von Disziplinen und Kulturen bewegt, kann leicht existierende Konzepte kombinieren und eine Menge an hervorragenden neuen Ideen generieren.
Der Name dieses Phänomens, „Medici Effect“, geht zurück auf die Explosion von Kreativität im 15. Jahrhundert in Italien.
Die Medici waren Banker in Florenz, die Kreative aus vielen verschiedenen Disziplinen nach Florenz holten und deren Werke finanzierten.
Dank der Familie Medici und weniger anderer Gleichgesinnter konnten damals Wissenschaftler, Poeten, Philosophen, Financiers, Maler, Bildhauer, Architekten in der Stadt Florenz zusammenkommen und arbeiten.
Sie hatten Gelegenheit, voneinander zu lernen, und so fielen die Barrieren zwischen den Kompetenzen und den Kulturen: Dabei formten sie zusammen eine neue Welt aus neuen Ideen, die als Renaissance bekannt wurde.
Das Resultat der Zusammenkunft vieler verschiedener Experten war eine kreative Explosion und eine der innovativsten Epochen in der Geschichte.
Die Wirkung der Medici kann man tatsächlich bis heute spüren.
Auch wir können einen Medici Effect entstehen lassen, indem wir unterschiedliche Disziplinen und Kulturen zusammenbringen und nach den Stellen suchen, wo sie sich verbinden.
Dabei geht es nicht um die Renaissance, sondern um die Elemente, die diese Ära ermöglichten, und darum, wie sich hervorragende neue Ideen generieren lassen, d. h. das, was passiert, wenn man auf dem Schnittpunkt von unterschiedlichen Fächern und Kulturen die genialen Ideen findet, die man ans Licht bringt und leben lässt.
Der fruchtbare Boden für Innovation ist also die Intersektion vieler verschiedener Disziplinen, die eigentlich miteinander nichts zu tun haben – und doch, aus einer anderen kulturellen Perspektive gesehen, eröffnen sich unerwartete Gebiete und Zusammenspiele.
Die Ideen, die sich auf dem Schnittpunkt befinden, haben zwar eine Logik, diese Logik lässt sich aber erst begreifen, wenn man die gewohnten Erkenntnismethoden deaktiviert und sogar gewisse Risiken dafür eingeht, denn Kreativität steckt im Unbekannten, nicht umgekehrt.
Die meisten Errungenschaften der letzten Jahrzehnte können auf Kombinationen von Disziplinen und Kompetenzen zurückgeführt werden, von der Biophysik und Biogenetik über die Computerlinguistik zur Palliativmedizin, um nur einige davon zu nennen.
6. Ausblick Cultural Entrepreneurship
Obwohl von Wirtschaftsethik und CSR bereits seit Langem auf Symposien und Konferenzen geredet wird, können diese Ideen erst richtig und nachhaltig realisiert werden, wenn Schüler/innen, Student/innen sowie alle interessierten Bürger/innen an diese Themen herangeführt werden.
Wie die Renaissance bis jetzt wirkt, so werden sich diese wichtigen Impulse überall und für lange Zeit verbreiten und wiederum neue Fragen aufwerfen.
Um diese zu diskutieren und zu klären, lädt das Institut für Cultural Entrepreneurship einmal jährlich namhafte Wissenschaftler/innen und Expert/innen ein, an der Freien Universität Berlin über Ethik und die Möglichkeiten des Guten [4] in allen Disziplinen, Wirtschaftsbranchen, Kulturkreisen und Kunstbereichen zu sprechen und die jeweiligen Theorien zu erklären; am Ende der Vorträge werden die Fragen der Teilnehmer/innen beantwortet.
Bei jeder Veranstaltung wird den interessierten angehenden Gründer/innen auch das innovative Potenzial von Entrepreneurship erklärt und einige beispielhafte Entrepreneurs vorgestellt.
Schließlich informiert eine Runde ausgewählter Unternehmer/innen das Publikum anhand ihrer Erfahrung darüber, wie sich die zuvor dargestellten Theorien und Ideen im Betriebsalltag realisieren lassen.
Alles in allem haben die – jungen – Frauen und Männer im Publikum Gelegenheit, sowohl die Theorien kennenzulernen als auch deren Anwendung in der Praxis; mit den Informationen über Entrepreneurship können sie dann etwas für ihr (Berufs-)Leben mitnehmen, das sich im Laufe der Zeit entwickeln, entfalten und weitergegeben werden kann.
Ferner ermöglichen Interdisziplinarität und Transkulturalität allen Akteur/innen einen Einblick in das gute Leben unserer Erde und die Entfaltung der eigenen Potenziale.
Ziel ist es, zur Integration und Intersektion von Menschen, Werten und Kompetenzen beizutragen, um in einer friedlichen, freien und gerechten Welt eine globale Renaissance in Gang zu setzen, d. h. letztendlich einen klimatischen, wirtschaftlichen und emotionalen Wohlstand.
Dr. Clara Mavellia
Berlin, 26.10.2010
[1] Vgl. Homann, Karl, Ethik in der Marktwirtschaft, München: Roman Herzog Institut 2007
[2] Hobbes, Thomas (1651), Leviathan, Oxford: Clarendon Press 1909
[3] Vgl. Johansson, Frans, The Medici Effect. What Elephants & Epidemics can teach us about Innovation, Boston: Harvard Business School Press 2006
[4] Vgl. Vossenkuhl, Wilhelm, Die Möglichkeit des Guten. Ethik im 21. Jahrhundert, München: C.H. Beck 2006
Referent/innen
Geb. 1965, Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte in München, Berkeley und London. 1994 Promotion zum Dr.phil.
Seit 1992 zahlreiche Veröffentlichungen zu den kulturellen Folgen der Globalisierung, Migration und Tourismus, u.a. Tanz der Kulturen, Verlag Antje Kunstmann 1998, Rowohlt 2000, Maxikulti, Campus 2008 und Seeing Culture Everywhere, University of Washington Press 2009. Seit 2007 Gründerin von betterplace.org, dem Marktplatz für soziales Engagement, wo sie das betterplace Lab leitet und für die betterplace blogs zuständig ist.
Studium des Rechts, der Geschichte und der Politikwissenschaft an der FAU Erlangen und LMU München. Seit 1982 in verschiedenen Konzernpositionen tätig, ab 1989 selbständig und seit 2003 Geschäftsführer der Erbenermittlung Emrich GmbH
Professor für Entrepreneurship an der Freien Universität Berlin, Gründer der Stiftung Entrepreneurship, Gründer der Teekampagne, Autor u.a. “Kopf schlägt Kapital” (Hanser Verlag, 2008)
„Ich bin nie irgendwo weggegangen, sondern immer irgendwohin.“, beschreibt Vera Gäde-Butzlaff ihre berufliche Laufbahn. 1973 kam sie aus Niedersachsen nach Berlin, um an der Freien Universität Rechtswissenschaft zu studieren. 1985 wurde sie Richterin am Berliner Verwaltungsgericht. An der Bau- und Umweltkammer befasste sie sich das erst Mal mit Fragen der Abfallwirtschaft. Die Themen Müll und Umwelt haben sie seitdem aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln begleitet. Ihre nächsten beruflichen Stationen waren in den neuen Bundesländern: 1994 als Vorsitzende Richterin an das Verwaltungsgericht Frankfurt/ Oder und 1998 im Umweltministerium von Sachsen-Anhalt. Hier ging es um die Rahmenbedingungen für die Abfallwirtschaft. Die Möglichkeit zur unternehmerischen Umsetzung bot sich, als Vera Gäde-Butzlaff Anfang 2003 Vorstandsmitglied bei den Berliner Stadtreinigungsbetrieben wurde, einem Unternehmen des Landes Berlin. Seit Februar 2007 ist Vera Gäde-Butzlaff an der Spitze der BSR und verantwortlich für rund 5.300 Beschäftigte. Wichtig war ihr, nun auch in unternehmerischen und wirtschaftlichen Fragen gestalten und entscheiden zu können Privat oder kommunal ist für sie kein dogmatischer Gegensatz. Vielmehr stellt sich für sie die Frage, in welcher Konstruktion der größte Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger und damit letztendlich für die Gesellschaft entsteht. Die BSR ist ein kommunales Unternehmen, das in Sachen Wirtschaftlichkeit und Effizienz geführt wird wie ein gut geführtes Privatunternehmen. „Bei unseren Aufgaben orientieren uns direkt am Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu gehören niedrige Gebühren, gute Leistungen, Impulse für Innovationen und unser eigener hoher Anspruch an unsere gelebte ökologische und soziale Verantwortung.“
Dr. Christian Geßner ist Mitbegründer und Leiter des ZNU (Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke, das aktuell von 15 Unternehmern und der Uni getragen wird. Christian Geßner hat Volkswirtschaftslehre in Münster und Heidelberg studiert und zum Thema Unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategien im Fach BWL in Hohenheim promoviert.
Nach ihrem Hochschulabschluss ging die in Hamburg geborene Malerin Mara Grubert zunächst nach Berlin, um Sprachen zu studieren. Nach ihrem Abschluss als staatlich geprüfte Übersetzerin für die englische Sprache in Stuttgart verbrachte sie zum Studium der Sprachen spanisch und französisch mehrere Jahre imAusland, wo sie auch Kunstkurse besuchte. Anschliessend lernte und arbeitete Mara zwei Jahre bei einem Grafiker in Köln. Ihre bevorzugten Techniken sind Aquarell und Acryl – sie hat aber auch mit Ölfarben gearbeitet und experimentiert erfolgreich mit anderen Techniken wie Mixed Media, Collagen, Encaustic und Wachs. Ausserdem fertigt Mara Figuren aus Papiérmaché, Objets trouvé sowie Lichtobjekte. Die Motive ihrer Arbeiten sind mediterrane Impressionen und persönliche Eindrücke von Flora, Fauna und Menschen – grossformatige farbenfrohe Bilder voller Vitalität und Kraft. Gegenwärtig lebt Mara den Grossteil des Jahres in Mallorca – die übrige Zeit arbeitet sie in ihrem Atelier in Berlin. Mara ist eine genaue Beobachterin von Tieren und Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Humor, was in der Stimmung ihrer Bilder zum Ausdruck kommt.
Margaret Heckel ist die Autorin des Bestsellers „So regiert die Kanzlerin“. In der Reportage über Angela Merkel verarbeitete sie ihre langjährige Erfahrung als Politikjournalistin, zuletzt als Politikchefin der „Welt“, „Welt am Sonntag“ und „Berliner Morgenpost“. Zuvor leitete sie das Politikressort der „Financial Times Deutschland“. Sie arbeitet inzwischen als Autorin und Journalistin und hat zwei Internetportale gegründet – eines für Kommentare im Internet (www.starke-meinungen.de) und eines für moralische Fragen (www.das-tut-man-nicht.de) Die1966 geborene Volkswirtin stammt aus Heilbronn und hat am Robert-Mayer-Gymnasium Abitur gemacht. Nach dem Studium in Heidelberg und Amherst/Massachusetts (USA) hat sie die Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten absolviert und fast ein Jahrzehnt für die „Wirtschaftwoche“ geschrieben. Sie ging nach dem Mauerfall als Korrespondentin nach Leipzig, wechselte dann nach Moskau und arbeitete als Reisekorrespondentin in Mittel- und Osteuropa. Heckel wurde 2002 mit dem Förderpreis der Ludwig-Erhard-Stiftung ausgezeichnet und ist oft im Fernsehen und Radio als Expertin zu sehen und zu hören. Sie hat breite Moderationserfahrung. Die Journalistin ist mit einem Bildhauer verheiratet. Beide leben und arbeiten in Potsdam.
Pablo Held ist 1989 in Berlin geboren. Seinen ersten Geigenunterricht erhielt er mit 7 Jahren bei Herr Honka an der Musikschule am Weinberg in Kleinmachnow. Im Jahr 2001 nahm er mit gutem Erfolg am Wettbewerb „Jugend Musiziert“ teil. Seit 2002 ist er Schüler von Prof. Marianne Boettcher. Seit 2008 spielt er zusammen mit Ruth Organ und dem Gitarristen und Songwriter Martin Milner Jazz, Reggae und Folk music. Von 2006 – 2009 besuchte er die Berlin Brandenburg International School (BBIS) und absolvierte dort das Internationale Baccalaureate.
Generaldirektor des Grand Hyatt Berlin und Area Vice President Hyatt International, ist seit 23 Jahren für Hyatt International tätig. Im Mai 1988 eröffnete der gebürtige Schweizer, gelernte Koch und Absolvent der Hotelfachschule in Lausanne, mit dem am Rhein gelegenen Hyatt Regency Köln als Generaldirektor das erste deutsche Hotel des Unternehmens und leitete zehn Jahre lang die Geschicke des Hauses. Parallel verfolgte Fred Hürst die Expansion an neuen Standorten in Europa und arbeitete mit an dem Projekt des Park Hyatt Zürich, das 2004 eröffnet wurde. Später wurde er mit Sitz in Mainz zum Regional Director Germany berufen und war für das dortige Hyatt Regency Mainz, sowie für das im April 1998 eröffnete Park Hyatt Hamburg zuständig. Ende 1998 wechselte Fred Hürst nach Berlin, um neben seinen überregionalen Tätigkeiten auch die Leitung des im gleichen Jahr eröffneten Grand Hyatt Berlin zu übernehmen.
Eva Kreienkamp ist Diplom-Mathematikerin, Marketingberaterin und Marktforscherin. Sie ist seit 2004 Geschäftsführende Gesellschafterin der FrischCo. GmbH, Berlin. Vor ihrer Selbständigkeit war sie über 15 Jahre in Konzernen in leitenden und geschäftsführenden Positionen in Finanzen und Vertrieb tätig. Sie ist Initiatorin der Internationalen Gender Marketing Kongresse und Autorin des Buches „Gender-Marketing – Impulse für Marktforschung, Vertrieb, Produktentwicklung und Personal“, erschienen im mi-Fachverlag. Sie ist Gründungsmitglied und Vorstand in der Initiative Frauen in die Aufsichtsräte – FidAR e.V.
Krankenschwester, Sozial-Psychologin, Sozialforscherin, Unternehmensberaterin, Coach, Mobbing-Beraterin und jetzt verstehe ich mich als Gleichstellungsbeauftragte im traditionsreichsten Universitätsklinikum Deutschlands. Wie so viele Frauen bin ich gleichzeitig auch Mutter – in diesem Fall die eines 26-jährigen Studenten. In meiner Funktion berate ich den Vorstand und die Leitungsebenen, wie sie gute Gleichstellungspolitik machen können. Aber auch die Krankenschwester, die Studentin, die Habilitandin oder jede und jeder andere kann zu mir kommen und sich informieren über mögliche Karrierewege oder mit meiner Unterstützung Probleme am Arbeitsplatz oder im Studium lösen.
Werner Landwehr ist Leiter der GLS Bank Berlin. Er ist Diplom Bankbetriebswirt (Akademie Deutscher Genossenschaften) und arbeitet seit 1995 bei der GLS Bank. Zunächst war er in Bochum tätig und hat seit 1996 am Aufbau der GLS Filiale in Hamburg mitgewirkt. Sein Arbeitsschwerpunkt ist seit jeher das Kreditgeschäft und die Umsetzung nachhaltiger Finanzierungen. Von 2001 bis 2003 war er als Marktbereichsleiter für die Integration der Ökobank in Frankfurt zuständig, deren Geschäfte von der GLS Bank übernommen wurden. Von 2003 bis 2008 war Werner Landwehr als Gesamtbereichsleiter für das bundesweite Kreditgeschäft der GLS Bank verantwortlich und hat in dieser Funktion in diversen Netzwerken aktiv mitgearbeitet. Anfang 2008 übernahm er den Aufbau der GLS Filiale in Berlin und leitet deren Hauptstadtbüro bis heute.
Die Mailänderin Clara Mavellia promovierte an der Freien Universität in Berlin, wo sie seitdem als Wissenschaftlerin und Journalistin tätig ist. Vom September 2005 bis zum April 2008 pendelte sie zwischen Berlin und München, um den interdisziplinären Studiengang „Philosophie, Politik, Wirtschaft“ (PPW) an der Ludwig-Maximilians-Universität zu besuchen. Sie engagiert sich insbes. in dem Bereich „Cultural Entrepreneurship.
Herausgeber Glocalist Medien – Medien für Nachhaltigkeit (Berlin). 2005 Award “Social Responsible Manager of the Year” (Wien). Vorstandsvorsitzender “Sustainable Finance e.V.” (Berlin).
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin ist Ordinarius für Philosophie an der Universität München, er lehrte in den USA, in Harvard, am Caltec, in Washington und Minnesota, St Gallen, Tübingen und Göttingen. Er ist Honorarprofessor an der Humboldt Universität und Ord Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften. Er hat über 150 wissenschaftliche Aufsätze zur Rationalitätstheorie, Ethik, Kulturtheorie und politischen Philosophie veröffentlicht und 14 Bücher geschrieben. Das neueste, “Philosophie und Lebensform” ist 2009 bei Suhrkamp erschienen.
László studierte Informatik an der Technischen Universität Budapest. Nach seinem Studium ging er nach Berlin, wo er acht Jahre in der Krebsforschung und in der Bildungsbranche als Software Ingenieur und Projekt Manager tätig war. Im Herbst 2008 war es dann soweit: gemeinsam mit dem Ethnologen Jan Linhart initiierte er echo. echo ist ein Social Business für einen nachhaltigen Wandel durch aktive Bürgerbeteiligung. Es schafft im Internet die technische Grundlage für eine offene, teilnehmende Demokratie, in der jede Stimme zählt – jeden Tag und überall auf der Welt. Als großes Gemeinschaftsprojekt wird echo durch Offenheit, Transparenz und synergetische Kooperation geprägt. Gemäß seiner „Your-profit“ Geschäftsphilosophie fließen Überschüsse vollständig zurück in Projekte und Unternehmungen der Gemeinschaft. Das Ziel ist: Freiheit und Gleichberechtigung im Sinne politischer und wirtschaftlicher Selbstbestimmung – für alle Menschen auf unserem Planeten. (www.echologic.org)
Philosoph, Publizist und Autor, wurde 1964 in Solingen geboren. Er promovierte 1994 an der Universität Köln und arbeitet seitdem für nahezu alle großen deutschen Zeitungen und Sendeanstalten. Precht war Fellow bei der „Chicago Tribune“. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Publizistikpreis für Biomedizin ausgezeichnet. 2007 erschien sein Philosophie-Buch “Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?”, das wochenlang die Bestsellerlisten anführte. Richard David Precht lebt in Köln und Luxembourg.
wirkt in Berlin seit 1990 als Raumpionier und Kulturunternehmer. Mit hoher Risikobereitschaft hat er die Stadt um die Gründung einiger Kulturinstitutionen bereichert: Das Kunsthaus Tacheles (1990), Sasha Waltz & Guests (1993), die Sophiensæle (1996) und das RADIALSYSTEM V (2006) gehen auf seine Initiative zurück. Seine Leidenschaft gilt neben der Stadt als öffentlichem Raum den Künsten. Das Ziel einer Integration von Musik, Tanz, Bildender Kunst und Neuen Medien unter einem Dach führte zur Grründung des RADIALSYSTEM V in privater Trägerschaft, das er gemeinsam mit dem Kulturmanager Folkert Uhde vor drei Jahren eröffnete. Das historische Pumpwerk am Spreeufer bietet mit seiner modernen, multifunktionalen Architektur einen idealen Arbeitsort zur Entwicklung innovativer künstlerischer Projekte und neuer Formate. Die heterogene Nutzung folgt dem Prinzip des “leeren Raums”, wie er vor allem in Museen praktiziert wird. Jochen Sandig ist Mitglied im Lenkungskreis Kulturwirtschaft des Berliner Senats, im Rat für die Künste und im Forum Zukunft Kultur und erhielt mit der Auszeichnung “Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres” die wichtigste kulturelle Auszeichnung in Frankreich.
Dr. Nina Scheer, studierte Musik und Rechtswissenschaften (Erstes Staatsexamen 2001). In ihrer politikwissenschaftlichen Dissertation befasste sie sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Welthandelsfreiheit und Umweltschutz (Promotion 2008). Nina Scheer arbeitete als freie Mitarbeiterin der Zeitschrift für Neues Energierecht, ZNER (1997-2002) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin des MdB Marco Bülow. Seit 2007 ist sie Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, Bundesverband der Grünen Wirtschaft. Hier gestaltet sie u.a. in Kooperation mit EUROSOLAR und der GLS Bank Berlin die Veranstaltungsreihe „Umwelt-Wirtschaftsethik“. Veröffentlichungen, insbesondere zu energiepolitischen und ethischen Fragestellungen.
geb. 1949. studierte Kunstgeschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, sowie Publizistik in Göttingen, Berlin und Marburg; 1979 Direktor des Kunstvereins Braunschweig; Lehrtätigkeit in Braunschweig, Bremen und Wien. 1993 – 2000 Direktor der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom; international als Kurator und Berater aktiv, zahlreiche Publikationen zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst.
Tina Schürmann studierte in Essen Kommunikationswissenschaft, Anglistik und Psychologie. Nach ihrem Abschluss zog es sie in die Hauptstadt, wo sie in einer Medienproduktionsfirma ein Volontariat absolvierte. Hier produzierte sie Fernsehbeiträge für Sender wie ZDF, Vox, Sat.1 und Pro7. Bereits vor und während ihres Studiums war die gebürtige Bielefelderin in Redaktionen diverser Printmedien und des Hörfunks tätig. Die ersten PR-Erfahrungen sammelte sie in der Marketingabteilung des Hauptstadtportals BerlinOnline. Schon bald wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete die Agentur “schürmann!“ PR im Herbst 2002. Seit dieser Zeit betreut sie erfolgreich Kunden im Luxus- und Lifestylebereich und beliebte Schauspieler.
Gerhard Schulz ist Mit-Gründer des Kulturzentrums Schlachthof in Wiesbaden. Er ist Handwerker, Kultur-Unternehmer, Coach und Change-Manager. Sein berufliches Leben ist geprägt durch kollektive Hierarchie, durch unternehmerisches Handeln und durch das Schaffen von Freiräumen. Er vertritt die These, dass unsere Gesellschaft die Fähigkeit verliert, ihr Zusammenleben durch gemeinsam erlebte (kulturelle) Erlebnisse zu prägen und zu stärken. Die Maxime: Höher, schneller, weiter – sprich: gewinnbringender – wirkt kontraproduktiv – gemessen an den zu lösenden Aufgaben der Gegenwart und Zukunft. Kultur als Wegweiser?
ist Initiator und Leiter des Genisis Institute for Social Business (www.genisis-institute.org), des Vision Summit (www.visionsummit.org) sowie von Global Entrepreneurs (www.global-entrepreneurs.org), zuvor Generalsekretär des Club of Budapest International und des Global Economic Network. Er ist Mitinitiator der Global Marshall Plan Initiative sowie Autor und Herausgeber von mehr als 20 Büchern, zuletzt “Global Impact” (2009) mit Franz Josef Radermacher und “Gute Geschäfte” (2009) mit Franz Alt, ferner “The Power of Dignity – Die Kraft der Würde” (Bildband, 2008), “Eine humane Weltwirtschaft” (2007) und “Muhammad Yunus – Banker der Armen” (2006).
Am 17.8.1957 in Karl-Marx-Stadt geboren, aufgewachsen in Berlin (Ost), 1976 Übersiedlung in die BRD, Studium der Volkswirtschaft, Soziologie und Politikwissenschaft in Köln und Bern, 1988 Promotion über wissenschaftliche Politikberatung, Referent bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Geschäftsführer des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Köln. 1993 Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, 1999 Bundesgeschäftsführer des BUND, 2005 ehrenamtlicher Gründungsvorstand der BUND-Stiftung, 2009 Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, ehrenamtlicher Gründungsvorstand der DESERTEC-Foundation, seit 2010 Mitglied des Stiftungsaufsichtsrates. Mitglied in div. Beiräten und Kuratorien, verheiratet, 4 Kinder.
hat Klassische Philologie sowie Archeologie an der Universität Mailand studiert; seit ihrer Jugend ist sie künstlerisch tätig. In ihrem Werk tauchen die Mythen aus der Antike auf, die sie mit modernen Techniken verarbeitet.
ist Unternehmensberaterin und begleitet Vorstände und Aufsichtsräte in Führungsfragen, im Bereich Change Management, Strategie und Corporate Governance. Zu ihren Kunden zählen u.a. Booz & Company, UBS Deutschland AG und die Hutchinson Group. Sie ist Gründerin des Wertedialoges und lädt zu hochkarätigen Diskussionsrunden ein.
Hans Wall, Aufsichtsratsvorsitzender der Wall AG, wurde 1942 in Künzelsau in Baden-Württemberg geboren. Der studierte Maschinenbautechniker gründete 1976 sein Unternehmen für Stadtmöblierung und Außenwerbung. Die Wall AG mit Hauptsitz in Berlin nimmt mit innovativen Produkten wie Buswartehallen, City-Toiletten und Kiosken maßgeblich Einfluss auf das Erscheinungsbild des urbanen Raums. Heute ist das Unternehmen in über 50 Städten in sechs Ländern präsent.
Hans Wall unterstützt zahlreiche kulturelle und soziale Initiativen und Vereine. 1999 wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und erhielt 2004 den Förderpreis „Soziale Marktwirtschaft“ vom Wirtschaftsclub Deutschland. Im gleichen Jahr ehrte ihn die Jüdische Gemeinde zu Berlin für sein Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Heinrich-Stahl-Preis. Seit 2007 ist Hans Wall Vorsitzender des Aufsichtsrates. Den Vorstandsvorsitz der Wall AG übernahm sein Sohn Daniel.
Geb. 1939 in Stettin, Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. 1976 Generalbevollmächtigter der Rewe-Leibrand-Gruppe. 1991 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der Asko AG. Nach der Fusion der Asko mit Metro/Kaufhof Vorstandssprecher des neuen Großkonzerns Metro AG. 2000 Gründung der Stiftung Forum für Verantwortung; Förderung wissenschaftlicher Kolloquien sowie Herausgabe zahlreicher Publikationen zu u.a. Evolution, Nachhaltigkeit, Anfänge des Christentums, Kulturelle Werte Europas. 2006 Gründung der Bildungsinitiative „Mut zur Nachhaltigkeit“; Herausgabe einer dreizehnteiligen Buchreihe zur Nachhaltigkeit; zahlreiche Vorträge zur Nachhaltigkeit; 2008 Berufung ins Deutsche Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“.
Programm
08:30 – 09:00 Akkreditierung
09:00 – 09:15 Welcome / Introduction by Dr. Clara Mavellia
09:15 – 09:30 Peter Spiegel, Global Entrepreneurs
09:30 – 09:40 Stefanie Unger, Wertedialog
09:40 – 10:15 Klaus Wiegandt, Forum für Verantwortung
10:15 – 10:45 Pause
10:45 – 12:00 Vortrag Prof. Dr. Günter Faltin; Diskussion im Anschluss
12:00 – 12:30 Prof. Dr. Faltin stellt Start-Ups vor
12:30 – 13.30 Lunch
13:15 – 13:30 Musical Performance: Finn Martin
13:30 – 14:00 PANEL 1: Ethik und Kunst:
Dr. Jürgen Schilling, Der Kunstmarkt
14:05 – 15:15 PANEL 2 – Moderatorin: Margaret Heckel
Ethische und innovative Unternehmen stellen sich vor:
Thomas Emrich, Erben-Ermittlung GmbH
Vera Gäde-Butzlaff, BSR
Fred Hürst, Grand Hyatt
Werner Landwehr, GLS Bank
Dr. Clara Mavellia, Cultural Entrepreneurship Berlin UG
Dr. Christian Neugebauer, The Glocalist
Dr. Richard D. Precht, Der Philosoph als Unternehmer
Gerhard Schulz, Schlachthof Wiesbaden
Tina Schürmann, Schürmann PR
Hans Wall, WALL AG
15:15 – 16:00 Break
16:00 – 17:30 Vortrag Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin; Diskussion im Anschluss
17:40 – 18:40 PANEL 3 – Moderatorin: Dr. Nina Scheer
Ethische und innovative Stiftungen und Projekte stellen sich vor:
Dr. Joana Breidenbach, Betterplace
Eva Kreienkamp, FidAR
Christine Kurmeyer, Charité
Laszlo Papp, echo
Jochen Sandig, Radialsystem
Dr. Gerhard Timm, DESERTEC Foundation
18:45 – 19:00 Preisverleihung und Schlusswort Dr. Clara Mavellia
19:00 – 19:30 Musical Performance: Pablo Held
19:30 – 21:00 Get-together
Partner
Unsere Partner/innen sind Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen, die mit einer ethischen und/oder innovativen Geschäftsidee oder Produkten zu einer besseren Welt beitragen. Unter der Maxime „Tue Gutes Und Rede Darüber“ haben Sie Gelegenheit, Ihr Unternehmen auf einem Panel zu präsentieren und alle Teilnehmer/innen über Ihre Arbeit zu informieren und zu begeistern. Ideen aus verschiedenen Bereichen zu kombinieren ist die beste Voraussetzung, um erfolgreiche Innovationen zu generieren! So können Sie zu einer ethisch wirksamen und wirtschaftlich sinnvollen Neugestaltung unseres globalen Marktplatzes beitragen.
Um diese Ideen zu verbreiten, ist es wichtig, dass Student/innen und Auszubildende aus allen Disziplinen und Branchen, die sich über Ethik und Entrepreneurship informieren möchten, freien Eintritt zu der Veranstaltung haben. Unsere Partnerunternehmen tragen deshalb die Kosten der Teilnahme der Student/innen, denn sie sehen es als ihre soziale Verantwortung, das Konzept der Nachhaltigkeit frühzeitig zu propagieren.
In diesem Sinne: Gern können Sie die Veranstaltung mit einem Beitrag von 5.000 € zzgl. MwSt unterstützen.
Teilnehmer/innen
Als Teilnehmer oder Teilnehmerin sind Sie berechtigt, alle Vorträge zu besuchen und bei allen Panels und Diskussionen anwesend zu sein.
Der Eintritt ist frei.
Literatur
Arikha, Noga, Passions and Tempers: A History of the Humours, New York: Harper Perennial 2008
Aristoteles, Nikomachische Ethik, Reinbeck: Rowohlt 2006
Bhagwati, Jagdish, Verteidigung der Globalisierung, München: Pantheon 2008
Blasche, Siegfried/Köhler, Wolfgang R./Rohs, Peter (Hg.), Markt und Moral St. Galler Beiträge zur Wirtschaftsethik, Bd. 13, Bern/Stuttgart/Wien: Haupt 1994.
Busse, Tanja, Die Einkaufsrevolution: Konsumenten entdecken ihre Macht, München: Karl Blessing (Random House) 2006.
Cowton, Christopher/ Haase, Michaela (Hg.), Trends in Business and Economic Ethics (Studies in Economic Ethics and Philosophy), Berlin: Springer 2008.
Diefenbacher, Hans, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Zum Verhältnis von Ethik und Ökonomie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001.
Düwoll, Marcus / Hübenthal, Christoph / Werner, Micha H. (Hrsg.): Handbuch Ethik, Stuttgart 2002.
Enderle, Georges, Handlungsorientierte Wirtschaftsethik. Grundlagen und Anwendungen, (St. Galler Beiträge zur Wirtschaftsethik, Bd. 8), Bern/Stuttgart/Wien: Haupt 1993.
Faltin, Günter, Kopf schlägt Kapital. Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein, München: Hanser 2008.
Ferdowsi, Mir A. u.a., Weltprobleme, München: Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit 2007.
Furger, Franz, Moral oder Kapital?. Grundlagen der Wirtschaftsethik, Benziger: Zürich/Mödling 1992.
Hartmann, Kathrin, Ende der Märchenstunde: Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt, München: Karl Blessing (Random House) 2009.
Hausman, Daniel M., “Philosophy of Economics”, The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Fall 2008 Edition), Edward N. Zalta (ed.),
Hickman, Leo, Fast nackt: Mein abenteuerlicher Versuch, ethisch korrekt zu leben, München: Piper 2006.
Höffe, Otfried, Lexikon der Ethik, 6. Auflage, München: C.H. Beck 2002.
Homann, Karl (Hg.), Aktuelle Probleme der Wirtschaftsethik, Berlin: Dunker & Humblot 1992.
Homann, Karl (Hg.), Wirtschaftsethische Perspektiven I. Theorie – Ordnungsfragen – Internationale Institutionen, Berlin: Dunker & Humblot 1994.
Homann, Karl/Lütge, Christoph, Einführung in die Wirtschaftsethik, Münster, Berlin u.a.: Lit-Verlag 2005.
Homann, Karl/ Suchanek, Andreas, Ökonomik. Eine Einführung, Tübingen: Mohr Siebek 2005.
Homann, Karl, Ethik in der Marktwirtschaft – Nr. 3, München: Roman Herzog Institut 2007.
Horx, Matthias, Das Buch des Wandels, München: DVA 2009
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Kirchgässner, Gebhard, Homo oeconomicus: Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 3. ergänzte und erweiterte Auflage, Tübingen: Mohr Siebeck 2008.
Kirig, Anja/ Rauch, Christian/Wenzel, Eike, Greenomics. Wie der grüne Lifestyle Märkte und Konsumenten verändert, München: Redline Verlag 2008.
Kirig, Anja/Wenzel, Eike, Lohas: Bewusst grün – alles über die neuen Lebenswelten, München: Redline Verlag 2009.
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Zimmerli, Walter Ch./Michael S. Aßländer, „Wirtschaftsethik“, in: Julian Nida-Rümelin (Hg.), Angewandte Ethik: Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Ein Handbuch, 2. aktualisierte Auflage, Stuttgart: Kröner 2005, S. 302 – 384.